O-Ringe / Rundschnüre

Technik

Technik

Das scheinbar so einfache Dichtelement O-Ring erfordert für seinen technisch optimalen Einsatz eine Reihe von Spezialkenntnissen. Mit diesen Datenblättern wollen wir Ihnen die wichtigsten Informationen in umfassender und übersichtlicher Form in die Hand geben.

Spezialitäten für alle Ihre Anforderungen:

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Definition

O-Ringe sind Präzisionsdichtelemente mit kreisförmigem Querschnitt, die in Formen endlos hergestellt werden.
Die Abmessungen werden als " Innendurchmesser x Schnurstärke " angegeben.

O-Ringe werden in Hydraulik und Pneumatik vorwiegend als statische Dichtelemente eingesetzt. 

Sie sind relativ preiswert und lassen eine einfache, platzsparende Konstruktion zu. Durch ihren symmetrischen Querschnitt können sie als einseitig und beidseits druckbeaufschlagte Dichtungen verwendet werden. Ein Versagen durch falschen Einbau ist nicht möglich.

Je nach Betriebsbedingungen und Medien sind verschiedene Werkstoffe verfügbar.
Der am häufigsten verwendete Werkstoff ist NBR. Wenn nicht anders angegeben, beziehen sich alle Angaben auf unserer Homepage auf diese Qualität.

Funktionsweise

O-Ringe sind selbsttätig wirkende Dichtelemente. Die Dichtwirkung wird durch die Verformung des kreisförmigen O-Ring-Profils erzielt. Das Ausmaß dieser Verformung wird durch die Nuttiefe " S" bestimmt.

Die durch diese Verformung hervorgerufenen Anpresskräfte, auch als "Verpressung" oder "Vorspannung" bezeichnet, werden bei Druckbeaufschlagung zusätzlich vom Systemdruck überlagert. Die Gesamt-Dichtpressung nimmt somit mit steigendem Betriebsdruck zu.

Dichtspalt

Durch den Druck wird der O-Ring an die druckabgewandte Nutflanke gepreßt. Um zu vermeiden, dass der O-Ring dabei in den Dichtspalt gedrückt wird, soll dieser möglichst klein gehalten werden.
Speziell bei hohen und pulsierenden Systemdrücken kann es durch diese "Spaltextrusion" rasch zur Zerstörung des O-Rings kommen.

Bei gleichen Betriebsbedingungen und Spaltweiten wird von einem O-Ring mit kleiner Schnurstärke relativ mehr vom Gesamtvolumen in den Spalt gedrückt als bei einem O-Ring mit großer Schnurstärke. Um dies zu verhindern, soll immer eine möglichst große Schnurstärke gewählt werden.

Die Spaltextrusion kann auch durch die Wahl eines härteren O-Ring-Werkstoffs, besser noch durch die Verwendung von O-Ringen mit ca. 70 Shore A Härte in Kombination mit Stützringen, vermieden werden.

Verpressung der O-Ringe

Zu beachten ist, dass die O-Ringe einer bleibenden Verformung ( Druckverformungsrest ) unterliegen. Dieser ist u.a. von der Größe und Dauer der Verformung, Betriebsdruck und -temperatur, sowie der Härte des O-Ring-Compounds abhängig : 

Je härter ein Compound umso größer ist die bleibende Verformung!

NUT - Detailkonstruktion

Die Aufnahmenuten für O-Ringe sollen mit rechtwinkelig eingestochenen Nutflanken ausgeführt werden. Eine schräge Flanke bis max. 5° ist jedoch zulässig.
Wichtig ist, dass der Mediumdruck ungehindert über das ganze Profil "S" wirken kann.
Daher müssen die Nutlängen "L1" und der druckseitige Spalt groß genug gewählt werden.

Das Nutvolumen soll aufgrund der größeren Wärmedehnung des O-Ring-Werkstoffes gegenüber Metall, sowie eventuell möglicher Quellung um ca. 25% größer als das Volumen des O-Rings sein.
Um bei Zusammenbau der Metallteile die O-Ringe nicht einzuklemmen, dürfen die Werte für die Einbauschrägen "c" nicht unterschritten werden.

Wahl der richtigen O-Ring-Grösse

Wählen Sie immer die O-Ring-Abmessung mit der größtmöglichen Schnurstärke.
Die Vorteile gegenüber dünneren Schnurstärken sind vielfältig :

  • bessere Dichtheit durch längere Anlageflächen
  • geringere Verformung
  • höhere Lebensdauer
  • besserer Ausgleich der Herstellungstoleranzen der Metallteile